“Geht und schaut. Vergebt dem Leichnam. Es bleibt der schmale Rand, die kurze Rast ihn aufzufinden.”
Diese Soloperformance fußt in einer ästhetischen Perspektive, die sich einem ersten Verstehen entzieht. Sie begreift sich vielmehr als bewegte Form eines Angesichts. Kann ein Mensch ohne die Spur seiner Schritte bleiben? Gibt es einen Boden ohne unser Sterben?
Wann wäre auszug das Hinterlassen eines Bildes? Sehen Bilder? Gibt es im Verlust etwas nicht zu Ende führen zu können Hoffnung, den Beginn anderer Namen, anderer Erde? Eine performative Videoinstallation in Zusammenarbeit mit Stephanie Scheubeck.
kirchböden.boden. Eine Form des Gebets. Eine Heimkehr aus dem schon vollzogenen, beinah vergessenen Sterben. Wer tanzt hier? Eine mögliche Freiheit, ohne dem Schmerz oder der Gewalt auszuweichen in die eigene Wiederentdeckung zu blicken, in den Wunsch zu schlafen.
Dauer
30 Minuten
Zielgruppe
Erwachsene. Für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren nicht geeignet.
Premiere: auszug und kirchböden.boden
6. März 2020, Wien
Premiere: Tetralogie Heimaten
22. Mai 2020, Basel
Konzept, Choreographie, Performance
Hans Wagenmann
Performative Videoinstallation „auszug“: Kamera, Performance
Hans Wagenmann
Performative Videoinstallation „auszug“: Videoschnitt
Stephanie Scheubeck
Kostüm: „kirchböden.boden“
Petra Bartels
Im künstlerischen Dialog mit
Thomas Feyerabend, Sylvia Geist, Friederike Heine, Valentin Mauser und weiteren.
Hans Wagenmann
geb. 1967, ausgebildet als Eurythmist arbeitet seit 20 Jahren als Performer, Lyriker und Künstler, u.a. im Format der Soloperformance. Seine Arbeiten sind geprägt von verschiedenen künstlerischen, kulturellen, wie gesellschaftlichen Aspekten und Einflüssen. Deutlich wird in seinen Arbeiten die Frage nach dem „Ereignis Mensch“, dem was es heißt es in Umgebungen zu leben, diese zu verantworten und mit anderen zu teilen.
Stephanie Scheubeck
arbeitet als Choreografin, Tänzerin, Filmschaffende und Forscherin. Ihre künstlerische Arbeit reicht von Tanz und digitalen Performances bis hin zu Filmproduktionen und audio-visuellen Installationen. Sie arbeitet vorwiegend interdisziplinär, mit einem Schwerpunkt auf kollaborativen Gestaltungsprozessen. Stephanie ist Synästhetikerin, eine Form von Neuro-Diversität, bei der ein Sinnenreiz gleichzeitig einen zweiten Reiz auslöst. Stephanie nimmt zum Beispiel Musik und Gerüche als räumlich angeordnete Farben, Formen und Texturen wahr. Ihr Forschungsgebiet ist die Beziehung zwischen Synästhesie, Embodiment und Tanz mit dem Ziel, Synästhesie in der Gesellschaft bekannter zu machen sowie den Austausch und die Wertschätzung der Vielfalt der menschlichen Wahrnehmung anzuregen.